
GEO statt SEO? Google zeigt sich unbeeindruckt vom KI-Hype: Während ChatGPT zwar täglich Milliarden Anfragen einsammelt, bleibt der Marktführer in Sachen Internetsuche fast unangetastet. Neue Zahlen von Cloudflare zeigen, dass Google im Juni 2025 sogar leicht zulegen konnte – auf 88,92 Prozent Marktanteil weltweit. Auch in Deutschland liegt der Anteil bei über 90 Prozent. Für ChatGPT reicht es dagegen nur für Platz zehn. Noch.
Googles Vormachtstellung im Netz war zuletzt stärker infrage gestellt worden. Auch in meinem Umfeld hieß es oft panikartig: "Keiner googlet mehr, alle reden nur noch mit ChatGPT und holen sich ihre Informationen über die KI". Mit dem Aufstieg von KI-Chatbots wie ChatGPT, Gemini oder Perplexity schien plötzlich eine neue Konkurrenz heranzuwachsen. Doch die aktuellen Zahlen zeichnen ein anderes Bild: Nutzer:innen klicken weiterhin in einer überwältigenden Mehrheit von 90 % auf klassische Suchergebnisse von Google. Laut Cloudflare folgt Bing mit 3,01 % Marktanteil deutlich abgeschlagen auf Platz 2.
"GEO statt SEO" beschreibt den Paradigmenwechsel, den viele Marketer:innen im Blick haben. Während SEO (Search Engine Optimization) seit Jahren darauf abzielt, Inhalte so aufzubereiten, dass sie bei Google & Co. möglichst weit oben ranken, geht es bei GEO (Generative Engine Optimization) um etwas Neues: Inhalte so zu gestalten, dass sie in den Antworten von KI-gestützten Tools wie ChatGPT, Perplexity oder Gemini sichtbar und zitierfähig sind.
Das Verhältnis ist dabei spannend: Solange Google fast 90 % Marktanteil in der klassischen Suche hält, bleibt SEO die Pflichtdisziplin. GEO hingegen wird zunehmend zur Kür – vor allem, wenn generative Sucherlebnisse an Relevanz gewinnen.
Besonders interessant ist der direkte Vergleich: ChatGPT verarbeitet zwar täglich rund 2,5 Milliarden Anfragen, doch wenn es um Klicks auf Ergebnislinks geht – also das, was für Suchmaschinen wirklich zählt –, landet der KI-Bot mit 0,23 Prozent Marktanteil weit abgeschlagen auf Platz zehn. In Deutschland sieht es für Google noch besser aus: 90,33 Prozent Marktanteil, während ChatGPT mit 0,22 Prozent eher eine Randnotiz bleibt.
GEO statt SEO: Zahlen, Daten, Klicks im Überblick
Die Daten stammen aus einer Auswertung von Cloudflare, die anonymisierte Klicks über den eigenen Reverse Proxy erfasst haben. Wichtig: Gezählt wurden nicht Suchanfragen, sondern tatsächlich geklickte Links – also ein realistischerer Indikator für die Nutzung. Automatisierter Bot-Traffic wurde herausgefiltert, sodass die Zahlen echte User-Aktivität widerspiegeln.
Im Monatsvergleich zeigt sich, dass Google sogar noch leicht zulegen konnte. ChatGPT und Perplexity verloren minimal, während Gemini einen winzigen Bruchteil zulegte. Für die Marktanteile der großen Suchmaschinen ist das kaum relevant – und unterstreicht einmal mehr die Dominanz von Google. Spannend bleibt jedoch, dass die Wahrnehmung oft eine andere ist: Viele Beobachter:innen hatten zuletzt das Gefühl, KI-Tools könnten Google schon kurzfristig das Wasser abgraben.
Wenn kein Klick nötig ist – warum GEO ein ganz anderes Spiel gewinnt
Wer klickt noch in KI-Antworten? Überraschend wenige. Analyst:innen berichten, dass nur 8 % der Nutzer:innen auf Links klicken, wenn eine KI-Zusammenfassung angezeigt wird – im Vergleich zu 15 % beim klassischen Suchergebnis. Tools wie Googles KI-Übersicht geben zudem Antworten so schlüssig, dass weitere Web-Touren oft überflüssig sind.
Das stellt SEO vor ein Dilemma – aber GEO kann auch eine Chance sein: Anders als beim Klick-Kampf der klassischen Suchoptimierung geht es bei GEO darum, in den Antworten sichtbar zu sein. Mit AEO (Answer Engine Optimization) verlagert sich der Wettbewerb: weg von Keywords, hin zu Autorität, Klarheit und KI-Vertrauen.
Fazit: GEO statt SEO bleibt Realität
Google bleibt zwar die klare Nummer eins, wenn es um klassische Suche und Marktanteile geht. Doch diese Zahlen erzählen nur die halbe Geschichte. Denn während Klicks die Währung von SEO sind, misst sich GEO an etwas anderem: Relevanz innerhalb von KI-Antworten. Dass Nutzer:innen in ChatGPT oder Googles KI-Übersicht weniger klicken, könnte schlicht daran liegen, dass die Antworten schon ausreichen – und genau das macht GEO spannend.
Die Frage ist also nicht, ob GEO SEO ablösen wird, sondern ob beide künftig nebeneinander bestehen: SEO als Pflichtdisziplin für Sichtbarkeit in der Suche, GEO als neue Kür für Präsenz in KI-generierten Antworten. Wer Content erstellt, sollte beides im Blick haben – denn nur so bleibt man sichtbar, egal ob Menschen klicken oder sich mit einer Antwort zufriedengeben.
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